KWG: Factoring, Leasing und Prüferwechsel

Das FISG betrifft alle Unternehmen des Finanzdienstleistungssektors, welche der Aufsicht der BaFin unterliegen. Das umschließt insbesondere Factoring- und Leasingunternehmen. Der Abschlussprüferwechsel wurde entsprechend im Finanzdienstleistungssektor von Unternehmen von öffentlichem Interesse auf alle Unternehmen ausgedehnt. 

Die interne Rotation regelt im Bereich der Finanzdienstleistungen bislang den Wechsel des für die Abschlussprüfung verantwortlichen Wirtschaftsprüfers. Neu hinzu kommt nun die externe Rotation, also die Verpflichtung auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach dem zehnten Jahr in Folge zu wechseln.

Abschlussprüfungen des Geschäftsjahrs 2021 sind noch nicht von der Regelung betroffen, sie tritt am 01. Januar 2022 in Kraft. Erst für den Jahresabschluss 31.12.2022 müssen Sie also prüfen, ob die Abschlussprüfung Ihres Unternehmens bereits zehn Jahre in Folge von der gleichen Gesellschaft durchgeführt wurde und entsprechend einen Wechsel vollziehen.

Da der Wirtschaftsprüfer auf der Gesellschafterversammlung gewählt wird, müssen Sie rechtzeitig klären, ob ein Abschlussprüferwechsel vorzunehmen ist. Die frühzeitige Planung erlaubt es Ihnen den Wechsel entsprechend vorzubereiten und eine neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auszuwählen.

Ja, auch wenn die Rotationspflicht für die generelle Abschlussprüfung einen Wechsel nach zehn Jahren vorschreibt, können Sie uns auch über diesen Zeitraum hinaus als Spezialisten für die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und die Bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT (BAIT) zurückgreifen. Wir begleiten Sie ebenso bei Sonderprüfungen der Aufsichtsbehörden und auch bei der Umsetzung der im August 2021 neu veröffentlichten BAIT in Ihrem Unternehmen. Dabei kommt uns unsere umfangreiche Erfahrung mit IT-Systemprüfungen zugute.

Nur in seltenen Fälle kann von der Zehn-Jahres-Regelung abgewichen werden. Ausnahmen sind nur möglich, wenn ein unmittelbar bevorstehender Marktaustritt eines Unternehmens vorliegt oder für das elfte (und gegebenenfalls zwölfte) Geschäftsjahr eine Gemeinschaftsprüfung beauftragt wurde. Eine weitere Ausnahme betrifft Wohnungsunternehmen mit Spareinrichtung im Sinne des §1 Abs. 29 KWG.